Die Wahl der Bestattungsart

Wer entscheidet über Bestattungsort und Bestattungsform?

Für die Wahl von Bestattungsformen und Bestattungsort  ist in erster Linie der Wille der verstorbenen Person ausschlaggebend. Je nach Bundesland gelten für dieses Thema individuelle Gesetze. Eine Einäscherung sollte entweder vom Verstorbenen oder durch berechtigte Verwandte ausdrücklich und schriftlich angeordnet werden. Ebenso verhält es sich mit der Urnenbeisetzung auf See. Erdbestattungen, also die Beisetzung eines Sarges oder einer Urne, dürfen nur auf Friedhöfen vorgenommen werden.

Die Erdbestattung ist die konventionelle Bestattungsform. Sie betrifft mehr als die Hälfte aller Bundesbürger. Die verstorbene Person wird in einem Sarg auf einer Wahl- oder Reihengrabstelle der Erde übergeben. Alternativ ist eine Feuerbestattung möglich. Hier wird der Körper eingeäschert und in der Regel in einer Urne auf einer Urnengrabstelle beigesetzt. Eine Variante der Feuerbestattung ist die Seebestattung, bei der die Urne der See übergeben wird.

Die Erdbestattung

Erdbestattung, auch Inhumation oder Beerdigung genannt, ist neben der Feuerbestattung eine der häufigsten Bestattungsformen in Deutschland. Zudem ist die Erdbestattung die älteste bekannte Bestattungsart. Heute wird bei einer Erdbestattung der Leichnam in einem Sarg aus zersetzbarem Material, meistens aus Holz, auf einem Friedhof beigesetzt. Vor der Beisetzung findet oft eine Trauerfeier in einer Kirche, in der Friedhofskapelle oder direkt am Grab statt. Anonyme Erdbestattungen sind weniger üblich, aber auch möglich.

Die Feuerbestattung

Für eine Feuerbestattung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Eine entsprechende Verfügung des Verstorbenen (oder eines nahen Angehörigen) ist ebenso notwendig wie eine zweite Leichenschau vor der Einäscherung des Sarges im Krematorium. Vergleichbar mit einer Dekomposition des Körpers bei einer Erdbestattung kommt es bei der Verbrennung durch auf 800 Grad erhitzte Luft zu einer Dehydrierung. Der Vorgang ist jedoch viel schneller abgeschlossen: Er dauert nur ca. 90 Minuten. Nach der Verbrennung nimmt eine Aschekapsel die Asche des Verstorbenen auf. Sie trägt den Namen, das Geburts- und Todesdatum sowie das Datum der Einäscherung. Bestattet wird die Kapsel in einer weiteren Urne (Schmuckurne).

Die Waldbestattung

Letzte Ruhe an den Wurzeln eines Baumes

Die Waldbestattung ist eine alternative Bestattungsform. Die Asche des Verstorbenen wird direkt an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt, der in einem als RuheForst ausgewiesenen Wald steht, was bedeutet, dass das Waldstück einzig und allein der Beisetzung menschlicher Überreste gewidmet ist. So eröffnet sich eine natürliche und würdevolle Alternative zu den bislang gewohnten Bestattungsritualen. Die Grabpflege übernimmt dabei die Natur.

Die Seebestattung

Viele Menschen sind von der Weite und der Gewalt des Meeres fasziniert. Für sie verbindet sich mit dem Wasser der Gedanke an Urlaub, Freizeit und Erholung. Wasser bedeutet Leben. Doch das Wasser schenkt nicht nur Leben, es kann den Menschen nach dessen Tod auch wieder aufnehmen.

Seit 1934 ist es in Deutschland möglich, eine Seebestattung vorzunehmen. Die Asche eines Verstorbenen wird nach der Kremation in eine spezielle Seeurne gefüllt. Diese wird außerhalb der sogenannten Dreimeilenzone in der Regel über "rauem Grund" nach den seemännischen Bräuchen dem Meer übergeben. Mit "rauem Grund" sind Seegebiete gemeint, in denen nicht gefischt oder Wassersport betrieben wird. Möglichkeiten bestehen hierfür nahezu in jedem Meer, von Deutschland aus vorwiegend in der Nord- und Ostsee, aber auch im Atlantik oder im Mittelmeer. Die Seebestattung kann, muss aber nicht im Beisein der Angehörigen vorgenommen werden.

Bei weiteren Fragen rund um das Thema Bestattungsarten sind wir auch im persönlichen Gespräch jederzeit gerne für Sie da!

Die verschiedenen Grabarten

Wie die Zeremonie einer Bestattung, so gehört auch die Bestattungsform zur Individualität des Verstorbenen. Zur Auswahl stehen verschiedene Varianten der Erd- und der Feuerbestattung. Je nach Friedhof und Leistung fallen natürlich unterschiedlich hohe Kosten an. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Grabarten.

  • Wahlgrab (Erd-, Feuerbestattung)

​Wahlgräber sind Grabstellen, die frei ausgewählt werden können. Ein Vorteil dieser Grabart ist die Möglichkeit, das Grabnutzungsrecht nach Ablauf der Ruhezeit zu verlängern. Dies ist besonders in den Fällen von Wichtigkeit, in denen Gräber als Familiengrab genutzt werden sollen.

  • Reihengrab (Erd-, Feuerbestattung)

Reihengräber werden der Reihe nach vergeben. Es besteht keine Einflussnahme auf die genaue Lage der Grabstelle. Reihengräber sind Einzelgräber. Nach Ablauf der Ruhezeit können diese Gräber in der Regel nicht verlängert werden, sondern werden eingeebnet und neu vergeben. Eine Nutzung über mehrere Generationen hinweg ist daher nicht möglich.

  • Rasengrab (Erd-, Feuerbestattung)

Auf einem Rasengrab ist in der Regel ein Grabstein platziert, vorgeschrieben ist das jedoch nicht. Für die Pflege des Rasens ist der Träger der Grabstelle verantwortlich.

  • Urnengemeinschaftsanlage Stele (Feuerbestattung) 

Anonyme Grabfelder sind in der Regel für die Beisetzung von Urnen vorgesehen. Die Bestattung erfolgt auch ohne das Beisein der Angehörigen. Die genaue Lage der individuellen Grabstelle ist nicht gekennzeichnet.

In Urnengemeinschaftsanlagen kann ein zentraler Gedenkstein (Stele) aufgestellt werden. Darauf werden die Namen aller beigesetzten Menschen aufgenommen. Eine namentliche Kennzeichung der einzelnen Urnenstellen besteht nicht. 

  • RuheBiotop (RuheForst Deister)

RuheBiotope werden die Bäume genannt, die als Grabstätte zur Verfügung stehen.

An jedem RuheBiotop befinden sich immer bis zu 12 Urnenplätze. Es gibt die Möglichkeit, einzelne Beisetzungsplätze an einem Gemeinschaftsbaum mit bis zu 12 Ruhestätten zu erhalten. Sie können aber auch einen Familienbaum mit allen 12 Ruheplätzen für sich, Ihre Familie bzw. Ihre Freunde erwerben. Man erwirbt das Recht der Nutzung für bis zu 99 Jahre.

Familienbäume sind mit einem blauen Ring gekennzeichnet und Gemeinschaftsbäume mit einem gelben Ring.

Auch die Anordnung der 12 Urnenplätze ist genau festgelegt. Urnenplatz Nr. 1 befindet sich immer im Norden. Die anderen 11 Plätze schließen sich im Uhrzeigersinn in einem Abstand von 30° daran an.